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Corona-Pandemie

Wann wird das Leben wieder normal?

Nach anderthalb Jahren fragen wir uns alle: Wann ist endlich das Ende der Corona-Pandemie erreicht und wann wird das Leben wieder normal? Die gegenwärtigen Zahlen lassen wenig Spielraum für Optimismus. Besonders hart betroffen ist der Tourismus. Und dennoch sehen Immunologen Licht am Tunnel. Sie gehen davon aus, der Spuk könnte bereits im Frühjahr 2022 vorüber sein.

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Namhafte Experten äußern sich hoffnungsvoll, im Frühjahr 2022 soll Schluss mit der Corona-Pandemie sein. So auch Andreas Gassen (Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung KBV). "Ich gehe davon aus, dass im Frühjahr 2022 Schluss sein wird mit Corona", sagte er der "Rheinischen Post" (Ausgabe vom 2. September 2021). Bis dahin werde sich sowohl die Impfquote als auch auch die Zahl der Genesenen mit Antikörpern erhöhen. Damit soll die avisierte "Durchseuchung" der Bevölkerung erreicht sein. Allerdings könnten die Infektionszahlen im Herbst noch einmal steigen. Die Häufigkeit schwerer Erkrankungen werde aber deutlich unter der des letzten Winters bleiben. Als Grund nannte er die hohe Impfquote der älteren Menschen, die zur Risikogruppe zählen.

Der Virologe Klaus Stöhr geht von einem Ende der Pandemie nach dem Winter aus. "Ab dem Frühjahr werden wir eine dramatische Entspannung der Situation erleben", sagte Stöhr dem "Münchner Merkur" (Ausgabe vom 28. August 2021). Dann sei die Pandemie vorbei. Im Sommer könnte wieder ein "absoluter Normalzustand" herrschen. Die aktuell steigenden Corona-Infektionszahlen stuft Stöhr als eine "erwartbare Entwicklung" ein. Sorgen machen müsse man sich jedoch in Deutschland um die Millionen ungeimpfter über 60-Jähriger. Für die Impfunwilligen sei klar: Jeder, der sich gegen die Impfung ausspreche, habe sich proaktiv für die Infektion entschieden. Das sei besonders bei den über 50-Jährigen keine gute Wahl.

Für die Forscher ist allerdings ebenso klar, das Coronavirus werde nicht verschwunden sein, sondern weiterhin existieren. Virologe Christian Drosten (Berliner Charité) sagte im "Deutschlandfunk": "Wir werden natürlich infektionsmedizinisch, epidemiologisch Nachwirkungen der Pandemie noch jahrelang haben."

Übersehen dürfe man nach Ansicht von Hajo Zeeb (Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie) nicht die niedrigen Impfquoten in anderen Ländern. In vielen Teilen Afrikas seien nicht einmal zehn Prozent vollständig geimpft. Das öffne Corona-Varianten Tür und Tor.

Der Kinderarzt Florian Hoffmann (Generalsekretär der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin) rechnet ab 2022 mit Impfstoffen auch für Säuglinge, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Ausgabe vom 2. September 2021). Unterdessen erartet er bereits Ende dieses Jahres einen Impfstoff für unter Zwölfjährige. Schon jetzt sind Impfstoffe von Biontech und Moderne zugelassen.

Pandemien gab es schon vor Jahrhunderten. Was uns die Medizingeschichte lehrt, welche altmodischen Maßnahmen jetzt nützlich sein könnten und warum es auf jeden Einzelnen ankommt.

Es war Herbst im Jahr 1918, als ein Koch in den USA plötzlich Fieber bekam. Wenige Tage später waren in dem Militärlager in Kansas, wo der Mann arbeitete, mehr als 500 Männer krank. Der Koch könnte der erste Patient der Spanischen Grippe sein, die bis heute als eindrucksvolles Beispiel gilt, wie eine Infektionskrankheit den ganzen Erdball in Atem halten kann. Wenige Monate nach dem Ausbruch in den USA – Spanien war trotz des Namens wohl nicht das Ursprungsland – erkrankten Menschen in Asien, Australien und Europa. Die Infizierten starben reihenweise: Die Spanische Grippe kostete zwischen 20 bis 100 Millionen Menschen das Leben. Allein 300.000 sollen im Deutschen Reich gestorben sein, die meisten an Lungenversagen. Unwissenheit und Unsicherheit herrschten damals wie heute und selbst die Maßnahmen, die das Infektionsgeschehen eindämmen sollten, ähneln sich: „Lüften, Masken, Hände waschen. Die Strategien sind also dieselben wie bei der Spanischen Grippe. Fast zwei Jahre lang wütete die Spanische Grippe und verlief über diese Dauer in drei Wellen. Fest steht, dass die Kontaktbeschränkungen Wirkung zeigten.

Als sich im 18. und 19. Jahrhundert in Deutschland Tuberkulose ausbreitete und viele Menschen daran starben, war es in der Bevölkerung völlig normal, ständig auf den Boden zu spucken. Wissenschaftler fanden heraus, dass sich der Erreger im Speichel befand und darüber häufig die Ansteckung mit Tuberkulose erfolgte. Von da an brachten Gesundheitspolitiker über Aufklärungskampagnen mittels Plakaten und Vorträgen den Menschen mühsam bei, Spucknäpfe und -flaschen zu benutzen, statt auf den Boden zu spucken. Die Folge war ein Rückgang der Infektionszahlen. Es mag trivial sein, nicht mehr in die Handfläche, sondern in die Armbeuge zu niesen und zu husten.

Ähnlich, wie heute mit der Maskenpflicht, versuchten sich die Menschen im Mittelalter gegen die Pest zu schützen. Mit dem heutigen Wissen ist klar, dass der Krankheitserreger – das Bakterium Yersinia pestis – über Flöhe von Ratten auf den Menschen überging. Irgendwann gingen die Pest-Infektionen zurück und die Pandemie lief aus. Vermutlich endete sie, weil die Menschen eine gewisse Immunität entwickelt hatten, ihre Umwelt durch Hygienemaßnahmen anpassten oder weil sich die Schädlichkeit der Erreger veränderte.

Obwohl Abstand, Händehygiene und Masken das Infektionsgeschehen bei COVID-19 messbar eindämmen, gibt es ein paar Dinge, die es erschweren, die Pandemie zum Stillstand zu bringen: Die Krankheit ist nicht immer klar erkennbar. Manche Menschen haben keine spürbaren Symptome. Und wer welche hat, ist oft schon Tage vorher infektiös, ohne zu wissen, dass er das Virus in sich trägt. „Dennoch ist COVID-19 unter Kontrolle zu bringen“, ist Prof. Dr. Clara Lehmann, Fachärztin für Infektiologie und Leiterin des Infektionsschutzzentrums sowie der COVID-19-Genesenenambulanz der Uniklinik Köln, überzeugt. Das wirksamste Werkzeug sei ein Impfstoff, „weil er vorbeugend wirkt“. Infektiologin Lehmann ist davon überzeugt, dass jeder Bürger mithelfen kann, den Verlauf der SARS-CoV-2-Pandemie in Deutschland zu beeinflussen und die Verbreitung der Krankheit wirksam einzudämmen: „Sich für das Allgemeinwohl persönlich zurückzunehmen, ist in unserer Gesellschaft vielen fremd. Es wäre aber gerade jetzt äußerst wichtig.“ Setzten alle in der kommenden Zeit die Infektionsschutzmaßnahmen konsequent um, ließe sich viel erreichen. Jeder einzelne sei wichtig. Ein bisschen hat es also jeder selbst in der Hand, ob, wann und wie diese Pandemie endet. Das war schon zu Zeiten der Spanischen Grippe so.

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